Der gesamte Prozess von der Bedarfsanforderung bis zur Bestellung durchläuft mehrere Schritte, die eine effektive Ressourcenplanung, Kostenkontrolle und Transparenz im Unternehmen gewährleisten.
Das Team (Bedarfsträger) erstellt eine Bedarfsanforderung, wenn Materialien, Produkte oder Dienstleistungen benötigt werden. Dabei werden alle erforderlichen Details angegeben, wie z.B.:
Beschaffungsspezifikationen
Bezug zu einem Projekt ("Referenz-Nr.")
Terminwunsch
Zusätzliche Informationen und Aufgaben können unter „Notizen“ hinterlegt werden. Nach Fertigstellung wird die Anforderung zur weiteren Prüfung an den Einkauf eingereicht.
Der Einkauf prüft die eingereichte Bedarfsanforderung in Bezug auf Preise und Marktverfügbarkeit. Dabei werden folgende Punkte ergänzt:
Bestellfrist
Die Bestellfrist bezeichnet den Zeitraum, der zwischen der Bestellung eines Artikels oder einer Dienstleistung und dem geplanten Liefertermin liegt. Sie umfasst die Bearbeitungszeit für die Bestellung, die Lieferzeit des Lieferanten sowie mögliche zusätzliche Zeiten für Zollabwicklung oder Transport. Die Einhaltung der Bestellfrist ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die benötigten Materialien oder Produkte rechtzeitig zur Verfügung stehen, insbesondere wenn sie für zeitkritische Projekte oder Produktionsabläufe benötigt werden.
Zahlung
Der Zahlungstermin gibt das genaue Datum an, bis zu dem die Zahlung für eine Bestellung abgeschlossen sein muss. Er kann durch vorher vereinbarte Zahlungskonditionen festgelegt sein, wie z. B. 30 Tage nach Rechnungsdatum oder sofortige Zahlung bei Lieferung. Der Zahlungstermin ist wichtig, um den Cashflow des Unternehmens zu steuern und potenzielle Zahlungsausfälle oder Verzugszinsen zu vermeiden. Ein rechtzeitig eingehaltener Zahlungstermin verbessert auch die Beziehungen zu den Lieferanten und kann möglicherweise bessere Konditionen bei zukünftigen Bestellungen sichern.
Kosten
Die Gesamtkosten beinhalten alle anfallenden Kosten für die Beschaffung eines Artikels oder einer Dienstleistung. Dazu gehören:
Einstandspreis des Artikels: Der Basispreis des Artikels ohne jegliche zusätzliche Gebühren.
Versand- und Transportkosten: Kosten, die für die Lieferung anfallen, einschließlich Verpackung, Fracht, und gegebenenfalls Versicherung.
Zollgebühren und Steuern: Eventuelle Importzölle, Mehrwertsteuer oder andere länderspezifische Abgaben.
Lagerkosten: Kosten, die für die Lagerung von Bestandsartikeln anfallen, falls zutreffend.
Je nach betrieblicher Anforderung auch:
Verwaltungskosten: Interne Kosten, die durch die Bearbeitung der Bestellung entstehen (z. B. Arbeitszeit im Einkauf, Verwaltung).
Durch die Erfassung der Gesamtkosten können Unternehmen die tatsächlichen Ausgaben für die Beschaffung besser verstehen und fundierte Entscheidungen zur Kostenoptimierung treffen.
Anschließend wird entschieden, ob der Artikel ein Bestandsartikel ist, der über eine zentrale Bestellung läuft (Übergabe an die Bedarfsplanung), oder ob es sich um einen nicht gelagerten Artikel handelt, der dezentral beschafft werden muss (manuelle Beschaffung).
Nach der fachlichen Prüfung durch den Einkauf wird die Bedarfsanforderung an die Abteilung Finanzen zur Budgetfreigabe weitergeleitet. Das Budgetmanagement prüft alle eingereichten Bedarfe und markiert diese bei Bedarf auf der Pinnwand, um die Gesamtsumme aller Bedarfe zu ermitteln.
Freigabe: Wenn das Budget freigegeben wird, wird der Prozess fortgesetzt.
Ablehnung: Wird das Budget nicht freigegeben, geht die Anforderung zur Überarbeitung an den Einkauf zurück.
Nach der Budgetfreigabe wird für Bestandsartikel ein Bestellvorschlag im System erstellt, ähnlich wie bei der automatisierten Bedarfsplanung, die alle überwachten Lagerbestände zum Bestellpunkt in einen Bestellvorschlag aufnimmt.
Der Bestellvorschlag führt zu einer der folgenden Aktionen:
Externe Bestellung: Bestellung von externen Einkaufsartikeln bei Lieferanten.
Interner Produktionsauftrag: Produktionsauftrag für intern produzierte Produkte.
Für Nicht-Bestandsartikel wird die Bedarfsanforderung als Arbeitsvorgang im Einkauf genutzt, um die Beschaffung der benötigten Artikel oder Dienstleistungen termingerecht durchzuführen.
Durch klare Verantwortlichkeiten und systematische Bearbeitung wird der Prozess beschleunigt.
Preis- und Verfügbarkeitsprüfungen sowie Budgetfreigaben gewährleisten eine effektive Kostenkontrolle.
Automatisierte Bestellvorschläge und geplante Beschaffungsvorgänge optimieren die Ressourcennutzung und reduzieren Lagerkosten.
Die Dokumentation und die verschiedenen Freigabeschritte erhöhen die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen.
Team (Bedarfsträger)
Verantwortlich für die Erstellung und Einreichung von Bedarfsanforderungen.
Einkauf
Prüft die Anforderungen auf Preis, Marktverfügbarkeit und Bestandsartikel; entscheidet über den Bestellvorgang.
Einkauf Budget Freigabe (Finanzen)
Überprüft und genehmigt das Budget für die Bedarfsanforderung. Ist ein ToDo Postfach.
Einkauf Freigabe manuelle Beschaffung
Darf Beschaffung ohne Bedarfsplanung, Bestellung durchführen. (ohne zu erwartetem Wareneingang).